75 Jahre Grenadierkorps - 1995 bis 2011

Die Mitglieder der Jahreshauptversammlung unterstützen den Vorschlag des Vorstandes, dass Grenadierfest ab 1995 vom Saal Glasmacher-Poschen in ein eigens dafür aufgestelltes Festzelt auf dem Kirmesplatz zu verlagern. Der „Umzug“ ist aus Kapazitätsgründen wegen der großen Beliebtheit des Grenadierfestes erforderlich. Wie bisher wird das Grenadierfest am zweiten Samstag im Januar eines jeden Jahres stattfinden.

 

Erstmals in der Geschichte des Grenadierkorps wird am 13.09.1994 eine Musikvereinigung als Fanfarenzug gegründet. Die musikalische Leitung des Grenadierfanfarenzuges Kapellen/Erft übernimmt Werner Feuster, der leider frühzeitig verstorben ist

 

Im 1995 fand dann das erste Grenadierfest auf dem Schützenplatz statt.

Das Zelt wurde prachtvoll geschmückt, 2500 rote und weiße Luftballons wurden vorwiegend durch den Junggrenadierzug (heute Poppich Dropp) aufgeblasen und zu Ketten zusammen gebunden und an die Zeltdecke gehängt. Zusätzlich wurden die Zeltwände mit Folienpapier abwechselnd in rot und weiß abgedichtet. Auch die Außenwände wurden mit Folie abgedichtet. Rund 440 Sitzplätze waren vorhanden. Auf den Tischen wurden Teelichter angezündet und die gesamte Zeltbeleuchtung wurde dimmbar ausgestattet. Viel Arbeit, die sich aber gelohnt hatte. Die Besucher kamen in Scharen, das Zelt platzte fast aus allen Nähten.

 

Am 24.06.1995 veranstaltet das Grenadierkorps auf dem Aschenplatz im Erftstadion Kapellen ein Open-Air-Konzert. Zu dieser Veranstaltung wurden zwei Musikbands verpflichtet. Für sie wurde mit viel Mühe eine überdachte Bühne aufgebaut. Es spielten die Bands Small House und die Profimusiker der Band Jet Set. Über 500 Gäste konnte sich das Grenadierkorps freuen, die mit Grillsachen und kühlen Getränken aus Hartplastikbechern versorgt wurden.

 

Ab November 1995 wird der Korpskönigs nicht mehr durch Scheibenschießen ermittelt. Erstmals erfolgt das Schießen auf einen Holzvogel. Gleich 14 Grenadiere rangen um die Königswürde. Dabei wurde Dr. Roland Knoben vom Grenadierzug „Tolle Jonge“ neuer Korpskönig.

 

Am 14.01.1996 legt das Grenadierkorps bei strahlendem Sonnenschein aus Anlass des 60jährigen Bestehens am Ehrenmal unter den Klängen des Tambourkorps „Frisch Auf“ Kapellen und dem Musikverein „Frohsinn Norf“ einen Kranz nieder. Zu dieser Veranstaltung trat das gesamte Grenadierkorps in kompletter Uniform an. Anschließend zog das Korps geschlossen ins Festzelt zu einem außerordentlichen Frühschoppen.

 

Auf der Jahreshauptversammlung am 14.03.1997 beschließt das Korps aus verkehrstechnischen Gründen während der Schützenfesttage ihren Antretepunkt zu zentralisieren. Künftig wird das Korps generell auf der verkehrsberuhigten Schubertstr. (Höhe Ziegelträger) antreten. Das 1. Antreten auf der Schubertstrasse erfolgt zum Fackelzug. Von dort wird man mit den Musikeinheiten geschlossen zum BSV-Antreteplatz an der oberen Friedrichstrasse aufmarschieren.  

 

Auf Vorschlag des Vorstandes erhält das Grenadierkorps 1998 eine neue Korpsschwenkfahne. Die mit dem Korpsemblem versehene rot weiße Schwenkfahne wird von Regimentsoberst Karl-Josef Pesch auf dem Grenadierfest an den Fahnenschwenker Michael Gaida feierlich übergeben.

 

Der Grenadierzug „Eichendorff“ zieht sich vom aktiven Schützenleben zurück. Der bis dahin älteste aktive Grenadierzug wird auf dem Grenadierfest 1998 feierlich verabschiedet. Gerne besuchen die Kameraden heute noch das Grenadierfest. An den langjährigen Zugführer Rudi Schulz erinnert heute ein Wanderpokal für den besten Chargierten beim Korpsschießen, den seine Frau Hanni 2000 gestiftet hat.

 

Zum Schützenfest 1998 führt das Grenadierkorps als erstes Korps des Regimentes anlässlich des Fackelzuges ein riesiges beleuchtetes Korpstransparent mit. Das fahrbare Transparent wird beim jährlichen Fackelzug an der Spitze des Grenadierkorps von den Jung-Grenadieren mitgeführt. An der Herstellung des Transparentes waren maßgeblich Rolf Cöllen und Gerd Blume beteiligt.

 

Im August 1999 nahm man auf Einladung des befreundeten Grenadierkorps aus Wevelinghoven mit einer großen Abordnung am Sonntagnachmittag am Schützenfestumzug teil.  Unsere Abordnung bestand aus der Regiments- und der Grenadierfahnenkompanie sowie den Zügen „Stief Staats“ und „Immer Treu“ in Frack und Zylinder. Die Abordnung wurde angeführt von Adjutant Uli Jansen (Grenadiermajor Heinz-Werner Barmeyer weilte im Urlaub)! Die Grenadiere aus Kapellen wurden in Wevelinghoven herzlich aufgenommen!

 

Eingeleutet wurde das lange Grenadierwochenende im Januar 2000 mit der Düsseldorfer Kultband „Der letzte Schrei“, die am Freitagabend für Kurzweil im Festzelt sorgte.

Traditionell folgte am Samstag das Grenadierfest.

Am Sonntag folgte ein großer Familientag für alle Grenadiere und Familienangehörige. Für Essen und Getränke sorgte überwiegend die Korpskasse. Die musikalische Gestaltung erfolgt durch unseren Grenadierfanfarenzug, dem Tambourkorps „Frisch Auf“ Kapellen und den „Lustigen Musikanten“ aus Nikolauskloster.

Für die Kinder standen diverse Spiele (Glücksrad, Armbrustschießen) zur Verfügung. Eine Gesichtsmalerin und ein „Luftballonclown“  sorgten zudem für Kurzweil der kleinen Gäste.

 

In einer gemeinsamen Aktion des Jäger- und Grenadierkorps trafen sich die jeweiligen Jungschützen im März 2000 zur Reinigungsaktion unseres Ortes. Mit Arbeitshandschuhen, Müllsäcken, Schaufeln und Besen bewaffnet, wurde von den Jungs emsig Unrat eingesammelt. Es kam so einiges zusammen. Neben Flaschen, Papier und Dosen wurden auch Autoreifen, ein altes Fahrrad und ein Kinderplanschbecken zusammen getragen. Zur Belohnung hatten die Majore Heinz-Werner Barmeyer und Ludwig Pesch gegrillt und reichlich (alkoholfreie) Getränke zur Verfügung gestellt.

 

Im April 2000 wurden wir von unserem langjährigen Geschäftspartner, der Frankenheim Brauerei, zu einer Brauereibesichtigung nach Holzheim eingeladen. Vertreter aus allen Grenadierzügen und die Vorstandskameraden nahmen die Einladung gerne an.

 

Im September 2000 machten die Vorstände des Grenadierkorps aus Wevelinghoven und aus Kapellen, die sich schon fast 15 Jahre freundschaftlich verbunden fühlen mit ihren Frauen einen gemeinsamen Ausflug nach Köln, der erst spät in der Nacht sein Ende fand. Es hat allen so gut gefallen, dass weitere Ausflüge folgen sollten.

 

Der Vorstand hatte im Vorfeld der Jahreshauptversammlung am 12.04.2002 eine moderate Beitragserhöhung erwogen (der Jahresbeitrag betrug bis dato 15,00 DM je Schütze)und die Grenadiere entsprechend eingestimmt, als aus der Versammlung der Vorschlag kam: Streiche DM, setze Euro. Dieser Vorschlag wurde sofort mit großer Mehrheit angenommen.

Man erinnere sich an 1991, wo eine Erhöhung auf 15 DM beschlossen wurde. Somit blieben die Beiträge 11 Jahre stabil!

 

Mit 5 Großfackeln schafft es das Grenadierkorps beim Schützenfest 2003 erstmals die meisten Großfackeln der einzelnen Korps zu bauen und beim Fackelzug mitzuführen. Dass beim Bau der Fackeln nicht nur auf Quantität sondern vor allem auch auf Qualität geachtet wurde, zeigen die Platzierungen bei der Fackelbewertern.

Folgende Platzierungen im gesamten Regiment wurden erreicht:

  1. Voll drop/ 5. Flotte Feger/ 7. Regimentsfahnenkompanie/ 8. Poppich Dropp/ 10.  Immer Treu.

 

Zum Schützenfest 2004 gab das Grenadierkorps eine Stärkemeldung von 218 Grenadieren plus zwei Gastzüge bekannt. Zudem verstärkte erstmals ein dritter Musikblock beim Umzug am Sonntagnachmittag die Reihen des Grenadierkorps.

 

Am 11.01.2004 konnte der Grenadierfanfarenzug auf sein 10jähriges Bestehen zurückblicken. Aus diesem Anlass hatte der Zug etliche Musikformationen zum Aufspielen ins Festzelt geladen. Das Nonstop-Programm begann um 11:00 Uhr und endete gegen 17:00 Uhr. Zur Freude der Gäste boten die Musiker ein abwechslungsreiches und hervorragendes Programm. Stellvertretend seien hier genannt: Das Trommler und Pfeifferkorps aus Köln mit rund 60 Musikern, das Show-Fanfarenkorps Düsseldorf-Hamm, die Regimentsbläser aus Reuschenberg und das Tambourkorps „Frisch Auf“ Kapellen.

 

Auf dem Grenadierfest am 08.01.2005 zeigte das Grenadierkorps sein Herz für die Flutopfer in Süd-Ost Asien. Ein Teilerlös aus der Verlosung  in Höhe von 300,00 Euro wurde für die Flutopfer gespendet.

 

Am 09.01.2005 lud das Grenadierkorps zum zweiten Mal zu einem Familientag ins Festzelt ein. Wieder stellt die Korpskasse einen Teil der Essen- und Getränkemarken den Grenadieren mit ihren Familienangehörigen zur Verfügung. Für die Kinder wurde eine Gesichtsmalerin und mit Wim Wolke, einer der zehn besten Deutschen Luftballonakrobaten engagiert. Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung von unserem Grenadierfanfarenzug, dem Tambourkorps „Frisch Auf“ Kapellen und dem Musikverein Gohr.

 

Auf der Mitgliederversammlung am 21.10.2005 im großen Saal der Gaststätte Poschen gab es einen Stabwechsel in der Führungsriege!

Wilfried Fücker wurde zum neuen Grenadiermajor gewählt. Sein Adjutant wurde Manfred Außem.

Die bisherigen Amtsinhaber Heinz-Werner Barmeyer werden zum Ehrenmajor und Ulrich Jansen zum Ehrenadjutanten ernannt. Beide waren sichtlich gerührt und wurden nach Beendigung der Versammlung mit einem Heimgeleit überrascht. Gut 100 Grenadiere, das Grenadierfanfarenkorps Kapellen und das Tambourkorps „Frisch Auf“ Kapellen nahmen am Heimgeleit teil.

 

2006 nahmen am 1. Neujahrschießen für Grevenbroicher Schützenzüge im Festzelt auf dem Kirmesplatz 163 Schützen teil. Der Einladung waren Züge aus Hemmerden, GV-Stadtmitte, Neuenhausen, Wevelinghoven, Grimlinghausen, Reuschenberg, Neuss und natürlich aus Kapellen gefolgt. Die Veranstaltung fand am Sonntag nach dem Grenadierfest statt. Es standen 5 hochmoderne eigens für das Schießen erbaute Schießstände zur Verfügung. Die Schießstände wurden von Rolf Cöllen entworfen und hergestellt. Sieger im Einzelwettbewerb wurde Basti Koch vom Jägerzug „Jägermeister“ aus Kapellen. Im Mannschaftswettbewerb gewann der Jägerzug „Jagdfalke“ aus Neuenhausen. Die Idee zu dieser Veranstaltung hatte Ehrenmajor Heinz-Werner Barmeyer.

 

Im Mai 2006 ist Theo Leuffen, der langjährige Zugführer und Hauptmann der Grenadierfahnenkompanie, 50 Jahre Mitglied im Grenadierkorps und wird zum Ehrenmitglied ernannt. Theo Leuffen war schon länger erkrankt. Daher erfolgte die Ehrung bei ihm zu Hause durch Major Wilfried Fücker, Adjutant Manfred Aussem und Geschäftsführer Herbert Ohligs.

 

Seit dem 12.02.2008 ist das Grenadierkorps ein eingetragener Verein im Vereinsregister.

 

Beim Korpsschießen 2009 wird der 25. Korpskönig ermittelt. Manfred Aussem vom Grenadierzug „Immer Treu“ konnte sich schließlich gegen seine sieben Mitbewerber durchsetzen und den Vogel von der Stange holen. Für Manfred nichts neues, bereits 1998 schaffte er es schon einmal dem Vogel den Garaus zu machen.

 

Am 09. Januar 2009, beim 4. Neujahrschießen für Grevenbroicher Schützenzüge, gab es trotz Außentemperaturen von minus 14 Grad einen Rekordbesuch. Unter der Schirmherrschaft von Manfred Moll, Regimentsoberst vom BSV Wevelinghoven nahmen 236 Schützen aus Allrath, Frimmersdorf, Hülchrath, Neuenhausen, Neukirchen, Noithausen, GV-Stadtmitte, Wevelinghoven, Grimlinghausen, Reuschenberg, Neuss und Kapellen teil. Die bereits im Vorjahr veranlasste Verlagerung der Veranstaltung auf den Freitagabend kam bei den Schützen bestens an. Erstmals standen 7 Schießstände für einen zeitlich reibungslosen Ablauf zur Verfügung.

 

Im Februar 2010 wurden Vertreter des
Grenadierkorps zum Neujahrsempfang ins Zeughaus nach Neuss eingeladen. Eingeladen hatte kein geringerer als der Ministerpräsident von NRW Herr Jürgen Rüttgers. Nach dem offiziellen Teil suchte der Ministerpräsident den persönlichen Kontakt zu seinen Gästen, so dass auch wir die Möglichkeit hatten, mit ihm ein Gespräch zu führen. Dabei zeigte sich Herr Rüttgers locker, sehr umgänglich und offen zu seinen Gästen.   

 

Im Jubiläumsjahr zählt das Grenadierkorps 192 aktive Mitglieder, 4 Ehrenmitglieder, 3 passive Mitglieder und 2 Vorreiter, die dem Grenadierkorps angeschlossen sind.

 

Die vorstehende Chronik ist die Fortsetzung der Fassung zum 50. Jubiläum, die von Fritz Laudien erstellte wurde. 

Er stand mir auch bei der Fortführung der Chronik zum 75. Jubiläum mit Rat und Tat zur Seite!

Dafür nochmals herzlichen Dank!

Bei der Redaktionsarbeit wurde uns beiden klar, wie schnell 25 Jahre vergehen; viele unserer Junggrenadiere waren damals noch gar nicht geboren.

Ein wichtiges Anliegen dieser Chronik ist es daher auch, die Geschehnisse so gut als möglich für unsere Nachfolger festzuhalten

 

Herbert Ohligs und Fritz Laudien