75 Jahre Grenadierkorps - 1974 bis 1992

 

Mit Rudi I (Schulz), vom Grenadierzug „Eichendorff“, errang zum vierten Mal ein Grenadier die Königswürde. In seinem Regierungsjahr 1974/75 konnte er den bis dahin größten Fackelzug sehen.

 

Im Jahr darauf beschaffte sich das Grenadierkorps einheitliche neue Uniformen, wohl auch im Hinblick auf das 40-jährige Bestehen. In diesem Jahr verzeichnete das Korps bereits 110 Grenadiere in insgesamt neun  Zügen.

 

1975 beschloss man auch die Verlegung des Grenadierfestes von Deuß nach Glasmacher, da der alte Saal für die vielen Gäste einfach zu klein geworden war. Mit dieser Entscheidung waren wohl nicht alle Grenadiere einverstanden; die Angelegenheit wirbelte einigen Staub auf.

So sollen doch tatsächlich einige Grenadiere im Januar 1976 nicht nur an einer „Konkurrenzveranstaltung“ im Saale Deuß teilgenommen, sondern sogar bei der Ausrichtung mitgeholfen haben. Dies führte schließlich dazu, dass die Sache auch öffentlich behandelt wurde.

 

Beim Fackelzug 1976 erhielt erstmals „ein korpsfremder Zug“ – der Jägerzug „Flotte Boschte“ – einen Preis für die Fackel: „Grenadierkorps – Wohin?“ Major Schillings (Major seit 1972) überreichte den Preis anlässlich des Frühschoppens am Schützenfestdienstag.

 

Beim Schützenfest 1976 war das Korps übrigens mit elf Zügen dabei“ Grenadierfahnenkompanie, Regimentsfahnenkompanie, Gemütlichkeit, Eichendorff, Blaue Jungs, Maiboschte, Gloria, Immer Treu, Onger Unges, Tolle Jonge und Voll drop.

 

Der Saalwechsel nach Glasmacher machte sich positiv bemerkbar. Der rege Besuch bei den Grenadierfesten in den Folgejahren gaben den Grenadieren im nach hinein recht. 

 

Auf der Vorstandsversammlung am 15.08.1980 wurde ein Satzungsausschuss gebildet, dem Norbert Ippers, Theo Dominick, Manfred Aussem und Karl-Heinz Wolff angehörten, die Vorschläge für die Zukunft entwickelten!

 

1980 traf das Korps ein weiterer schmerzlicher Verlust: Willi Reisdorf, Ehrenmajor der Grenadiere und Ehrenmitglied des Bürger-Schützen-Vereins Kapellen/Erft verstarb.

Er war von 1958 bis 1962 Adjutant, von 1963 bis 1971 Major!

Beim Schützenfest 1972 wurde er zum Ehrenmajor ernannt und 1973 wurde er Ehrenmitglied im BSV Kapellen! Wir werden ihm ein ehrendes Andenken erhalten!

Der von der Familie gestiftete „Willi-Reisdorf-Pokal“ erinnert seit 1980 an den ehemaligen Grenadiermajor.

Im Jahr darauf konnte das Grenadierkorps mit Heinrich IV (Schmitz) von der Regimentsfahnenkompanie wieder einen König stellen. Der bisher letzte Grenadier auf dem Thron des Königs war im Vorjahr Hans-Peter Weiß von der Grenadierfahnenkompanie, der ein glanzvolles Regierungsjahr erlebte.

 

Am 24.04.1981 trat die komplett überarbeitete Satzung in Kraft: Der Vorstand wurde um den Posten des 2 Vorsitzenden erweitert!

Außerdem erhält der Geschäftsführer die Befugnis, die Reihenfolge bei den Schützenfesttagen zu regeln: Der letzte Zug kommt im nächsten Jahr wieder nach vorn!

 

Aufgrund der Mitgliederzuwächse wurde auf der Vorstandsversammlung am 13.05.1981 mitgeteilt, dass vom BSV dem Grenadierkorps ein 2. Marschblock (2 Tambourkorps und 2 Musikkapellen) zugestanden wird, was freudig begrüßt wurde!

 

Die Chargiertenversammlung am 27.08.1982 beschloss, dass das Korpsschiessen  am Buß- und Bettag (17.11.1982) erstmals wegen der großen Beteiligung auf 3 Schießbahnen stattfinden wird.

 

Ab dem Jubiläumsjahr 1986 soll alljährlich ein Korpskönig ermittelt werden!

Alle amtierenden Korpskönige können sich an diesem Schiesswettbewerb beteiligen.

Der Vorschlag kam von Karl-Heinz Wolf.

 

Für das Jubiläumsfest 1986 wurde auf der Vorstandssitzung vom 08.11.1984 ein Festausschuss gebildet!

Dem Festausschuss gehören Heinz Esser, Heinrich Tups, Fritz Laudien, Norbert Ippers,

Theo Dominick, Haus-Theo Wolf und Heinz Schillings an!

Auf der Jahreshauptversammlung am 10.05.1985 wurde beschlossen, eine 2. Korpsfahne anzuschaffen. Diese Fahne sollte, nach Hinweis von Vorstandsmitglied Helmut Zobel den Spruch ALTES ERHALTEN – NEUES GESTALTEN tragen.

 

Am Schützenfest 1986 beteiligte sich das Grenadierkorps beim Kapellener Fackelzug erstmals mit stolzen 8 Großfackeln. Diese Anzahl konnte auch im Folgejahr 1987 gehalten werden!

 

Auf der Vorstandsversammlung vom 15.11.1987 wurde beschlossen, ein Uniformdepot bei einem Vorstandsmitglied  anzulegen. Sinn und Zweck des Depots soll sein, mit den zwischenzeitlich zu kleinen und überzähligen Uniformen jungen Grenadieren möglichst preiswert mit Uniformen am Schützenfest teilzunehmen zu lassen.

 

Seit 1987 wird auf die Abholung des BSV-Majestätenpaares zu Hause

anlässlich des Grenadierfestes verzichtet. Stattdessen wird ein Empfang im kleinen Saal der Gaststätte Glasmacher-Poschen geplant.

 

Leider musste 1988 unser Uniformschneider Herr Flachsenberg aus Mönchengladbach aus gesundheitlichen Gründen sein Geschäft aufgeben. Das Grenadierkorps entschließt sich, die Uniformen in Zukunft von Herrn van de Berg (Herrenausstatter Edelmann in Düsseldorf), der uns von Herrn Flachsenberg empfohlen wurde, schneidern zu lassen. Auch heute noch lässt das Grenadierkorps dort die Uniformen schneidern.

 

Die Satzung des Grenadierkorps wird im  § 7 der Satzung wie folgt geändert: Der Vorstand wird um das Amt des Schatzmeisters erweitert. Schatzmeister wurde Hans-Theo Wolf.

 

Der Vorschlag eigene korpsbezogene Anstecknadeln anzuschaffen, fand auf der Chargiertenversammlung vom 26.10.1990 großen Anklang. Der von Herbert Ohligs und dem unvergessenen Peter Schlösser ausgearbeitete Entwurf der Nadeln wurde mit großer Mehrheit angenommen.

 

Die Nadeln werden in drei Ausführungen angeschafft:

Nadel mit Silberrand:             Wird für 25jährige aktive Mitgliedschaft und besondere 

                                               Verdienste vergeben.

Nadel mit Goldrand:              Wird für 40jährige aktive Mitgliedschaft und Ehrenmitgliedern

                                               vergeben.

Nadeln ohne Umrandung:     Kann von jedem Korpsmitglied zum Selbstkostenpreis käuflich

                                               erworben werden.

Die ersten Nadeln wurden anlässlich des Grenadierfestes am 10.01.1991 verliehen.

 

Der Korpsbeitrag (fürs Korpsschießen und fürs Grenadierfest) wird während der Jahreshauptversammlung am 22. März 1991 wegen allgemeiner Preissteigerungen von 8,00 DM jährlich auf immerhin 15,00 DM jährlich je Mitglied angehoben.

 

Der Versammlung wird erstmals das neu gestaltete farbige Vereinsemblem (Korpswappen wie Anstecknadel mittig, rechts und links die Rückseite der beiden Korpsfahnen) vorgestellt. Das neue Logo soll ab sofort das Briefpapier des Grenadierkorps schmücken.

 

Einer der ältesten Züge, der Grenadierzug „Gemütlichkeit“ unter dem langjährigen Zugführer Hauptmann Gustav Kremer hat zum Schützenfest 1992 seinen letzten großen Auftritt und zieht sich anschließendaus dem aktiven Schützenleben zurück.

 

Aus gesundheitlichen Gründen kündigt Major Peter Weitz seinen Rücktritt an. Auf der Jahreshauptversammlung am 30.10.1992 wird er zum Ehrengrenadiermajor ernannt. Die Ehrung erfolgte auf dem Grenadierfest im Januar 1993.

Heinz-Werner Barmeyer wird zum neuen Grenadiermajor gewählt. Er konnte sich knapp gegen seinen Mitbewerber Hans-Theo Wolf durchsetzen. Ulrich Jansen wird neuer Adjutant.

 

Unsere „alte“ vorhandene Grenadierfahne steht ab sofort unter Denkmalschutz. Dies teilte die Stadt Grevenbroich, Amt für Denkmalpflege, mit Schreiben vom 12.10.1992 mit. Fortan ist die Fahne als bewegliches Denkmal anzusehen.